Herstellung, Güteklassen und Anwendungsbeispiele von Bake-Hardening-Stahl
Bake-Hardening-Stahl wird zunächst durch Kaltumformung des Stahls in die gewünschte Form gebracht. Seine Festigkeit erhält er aufgrund einer Mischkristallhärtung durch Zugabe von Mangan, Phosphor und Silizium. Kohlenstoff, der im Gitter gelöst ist, ermöglicht bei dieser Form von Stahl eine genormte Streckgrenzenerhöhung bei Wärmebehandlungen.
Bereits Lackierungsprozesse für Autos (z.B. 170°C für ca. 20 Minuten) können ausreichen, um bei Bake-Hardening-Stahl die Streckgrenze zu erhöhen. Das führt zu einer Beulfestigkeit von Außenbauteilen. Da die Veränderung der mechanischen Eigenschaften
(Streckgrenze, Bruchdehnung, n-Wert) stark verlangsamt ist und auch bei Raumtemperatur stattfindet, ist die Lagerfähigkeit dieser Stahlgüten eingeschränkt.
Der Stahl wird zum Beispiel nach der Norm VDA 239-100 klassifiziert und ist in verschiedenen Güten erhältlich. Einige der gebräuchlichsten Güteklassen sind CR180BH, CR210BH, CR240BH, CR270BH. Diese sind abhängig von der Festigkeit und Verformbarkeit.
Bake-Hardening-Stahl wird in einer Vielzahl von Anwendungen, vor allem in der Automobilindustrie, genutzt, wo er wegen seiner Härte und Formbarkeit bevorzugt wird. Zum Beispiel werden damit Karosserieteile gefertigt. Auch weitere Branchen profitieren von den Eigenschaften des Stahls. Dazu gehört auch die Verpackungsindustrie, die damit etwa Konservendosen herstellt.